<Onomastik und Akkulturation> Einblicke in das Saarbrücker Forschungsprojekt
Abstract
Große Teile Süd- und Westeuropas sind in Spätantike und frühem Mittelalter von den Begegnungen der
römischen Zivilisation und des Christentums mit den gentilen Gesellschaften geprägt. Anders als in fast
allen kulturellen Bereichen, in denen sich in großen Teilen des römischen Imperiums auch römischlateinische
Traditionen etablieren konnten, ist dies gerade für den Bereich der Namengebung nicht der Fall:
Hier setzte sich die germanisch-gentile Tradition in überraschender Breite durch. Die Analyse der in
Aufbau, Semantik und Funktion sehr unterschiedlichen, in manchen Zügen aber auch konvergierenden
romanischen und germanischen Namensysteme ist gerade auch für diese quellenarme Zeit besonders
geeignet, die verschiedenen Formen einer Akkulturation ihrer Träger zu beobachten.
Im Rahmen des Projekts untersucht werden alle Phänomene, die sich aus dem Aufeinandertreffen des
römischen und des germanischen Namensystems in Spätantike und frühem Mittelalter ergeben haben. Zum
einen sind es alle Kontakterscheinungen lautlicher, morphologischer und lexikalisch-semantischer Art in
ihren jeweiligen zeitlichen, räumlichen und funktionalen Dimensionen. Auf der anderen Seite sind es die
Prozesse der Desintegration, der Abgrenzung und des Schwundes. Untersuchungsgebiet sind die
Begegnungsräume der spätantiken-römischen Zivilisation und der gentilen Gesellschaften von Nord- und
Mittelitalien, der Gallia sowie den Rheinlanden und der Donau- und Alpenregion. Wichtigste
Materialgrundlage ist eine Datenbank mit rund 60.000 Personennamen der germanischen Völker und
Reiche der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters.
römischen Zivilisation und des Christentums mit den gentilen Gesellschaften geprägt. Anders als in fast
allen kulturellen Bereichen, in denen sich in großen Teilen des römischen Imperiums auch römischlateinische
Traditionen etablieren konnten, ist dies gerade für den Bereich der Namengebung nicht der Fall:
Hier setzte sich die germanisch-gentile Tradition in überraschender Breite durch. Die Analyse der in
Aufbau, Semantik und Funktion sehr unterschiedlichen, in manchen Zügen aber auch konvergierenden
romanischen und germanischen Namensysteme ist gerade auch für diese quellenarme Zeit besonders
geeignet, die verschiedenen Formen einer Akkulturation ihrer Träger zu beobachten.
Im Rahmen des Projekts untersucht werden alle Phänomene, die sich aus dem Aufeinandertreffen des
römischen und des germanischen Namensystems in Spätantike und frühem Mittelalter ergeben haben. Zum
einen sind es alle Kontakterscheinungen lautlicher, morphologischer und lexikalisch-semantischer Art in
ihren jeweiligen zeitlichen, räumlichen und funktionalen Dimensionen. Auf der anderen Seite sind es die
Prozesse der Desintegration, der Abgrenzung und des Schwundes. Untersuchungsgebiet sind die
Begegnungsräume der spätantiken-römischen Zivilisation und der gentilen Gesellschaften von Nord- und
Mittelitalien, der Gallia sowie den Rheinlanden und der Donau- und Alpenregion. Wichtigste
Materialgrundlage ist eine Datenbank mit rund 60.000 Personennamen der germanischen Völker und
Reiche der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters.